“Harzreise 2010 - 6.Tag“

Unweit vom Quartier pendelt eine der schönsten Seilbahnen in historischen Kabinen auf den Hausberg von Bad Harzburg - die Burgbergseilbahn. Die Großkabinenseilbahn bringt Sie mit ihrer historischer Antriebstechnik in drei Minuten auf den Großen Burgberg(483m). Ansehenswert sind auch die originalen Stationsbauten. Die von Bleichert & Co. gebaute Bahn wurde am 17. Juli 1929 eröffnet. Sie pendelt mit 2 Wagen zu je 25 Personen auf einer Länge von 481m und 186m Höhendifferenz. In der Bergstation kann man sich über die Geschichte der Bahn informieren.
Auf dem Burgberg lassen sich die Burgruinen erkunden und natürlich haben Sie einen herrlichen Ausblick auf Bad Harzburg, die umliegenden Berge sowie auf das weite Harzvorland.
Ein ganz besonderes Mitbringsel kam später nach Sachsen. Eine originale Kabine der Harzburger Seilbahn wird in Dresden aufgearbeitet und steht demnächst den Besuchern der Dresdner Schwebebahn zur Schau.

Das Harzer Roller-Kanarien-Museum Sankt Andreasberg zeigt die Geschichte, die Zucht und Haltung der Kanarienvögel in einer liebevoll erstellten Ausstellung auf. Auch die Bedeutung dieser gelben Vögel für die einheimische Bevölkerung wird deutlich, dieses Museum ist als ideale Ergänzung des Bergwerksmuseums Grube Samson gedacht.
Das Museum befindet sich im Samsoner Gaipel. Bessere Rämlichkeiten als im Obergeschoß des Gaipels sind wohl nicht denkbar, hier unternimmt der Besucher eine Zeitreise, die ihn zumindest 130 Jahre zurück versetzt. Die Atmosphäre im Gaipel ist allein schon ein Besuch wert.
Die Kanarienvogelzucht war für die Bevölkerung Sankt Andreasbergs von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Rationalisierungsmaßnahmen im Bergbau konnten unter anderem durch die Kanarienvogelzucht finanziell abgefedert werden.

Das Bergwerksmuseum Grube Samson zeigt Bergbautechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die bergbaulichen Anlagen sind teilweise noch im Originalzustand erhalten. Nicht zuletzt die weltweit einzigartige Drahtseil-Fahrkunst macht die Grube international so bedeutungsvoll. Es sind aber auch die vielen kleinen Dinge, die dazu beitragen, daß der Besucher etwas von der Atmosphäre der Bergbau-Vergangenheit aufnimmt. Die alten Holzgebäude und Wasserräder, die hölzerne Erz- und Beschädigtentonne und das originale Werkzeug der Bergmänner vermitteln einen sehr lebendigen Eindruck der Arbeitsbedingungen im 19. Jahrhundert. Das große Kunstrad (Wasserrad mit einem Durchmesser von 12 m) ist seit 1995 wieder drehbar gelagert. Es wird während der Führung mit Wasser beaufschlagt und macht so sehr anschaulich das Funktionsprinzip eines Wasserrades deutlich.
Früher stand alles im Dienste des Bergbaues, Wald und Wasser waren die Grundlagen für den Betrieb. Die sichtbaren Schäden durch den Bergbau gehören der Vergangenheit an. Selbst die Halden wachsen langsam zu. Für die kleine Bergstadt Sankt Andreasberg war Bergbau über mehr als 390 Jahre hinweg der wichtigste Wirtschaftsfaktor.