“Harzreise 2010 - 3.Tag“

Heute geht auf die Spuren vom Riesen Bodo und der schöne Brunhilde aus der berühmten Roßtrappensage, sowie zum sagenumwobenen Hexentanzplatz. Nach der Ankunft in Thale war noch etwas Zeit und so bot sich ein Besuch im Hüttenmuseum an. Erster Blickfang ist eine Dampfspeicherlokomotive (Bild 1). Gezeigt wird im Museum die Entwicklung von Eisenverhüttung und Eisenverarbeitung am Beispiel des EHW Thale von einer Blechhütte im Jahre 1686 bis zum industriellen Großbetrieb des 20. Jahrhunderts. Der Besucher erfährt, dass 1831 in Thale die erste schmiedeeiserne Wagenachse Deutschlands hergestellt und 1835 das erste Geschirremaillierwerk Europas gegründet wurde. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der Hauptproduktionsbereiche Emaillierwerk und Pulvermetallurgie für Haushaltteile und Autobau (Bild 2,3).
Nun wird es spannend, denn jetzt geht es Richtung Roßtrappe. Um dorthin zu gelangen, nutzen wir vom Bodetal den Sessellift mit offenen und geschlossenen Sesseln zur Bergstation (Bild 4,5). Nach 668 Meter Fahrt und einem Höhenunterschied von 244 Meter oben angelangt, kann man im multimedialen Sagenpavillion alles über Brunhilde, den wütenden Bodo und den riesigen Riesensprung erfahren. Zu Fuß geht es zum bekannten Hufabdruck (Bild 6). Den schönen Ausblick geniessen, dann wieder zu Tal und weiter Richtung Hexentanzplatz. Unterwegs anzutreffen waren mutige Wanderer bei ihren ersten "Flugstunden" (Bild 7).

Der Hexentanzplatz liegt in 450m Höhe und bietet einen schönen Blick ins nördliche Harzvorland. Er gilt als ein altsächsischer germanischer Kultort, an dem vor allem in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai Rituale abgehalten wurden. Auf dem Gelände gibt es heute einen Tierpark, eine Sommerrodelbahn, das Harzer Bergtheater und die 1901 erbaute Walpurgishalle.
Die Walpurgishalle (Bild 8) im altgermanischen Baustil, zeigen im Innern Gemälde mit Szenen aus der Walpurgisnacht (Bild 9). Den Gibel der Walpurgishalle krönen das Haupt des einäugigen Göttervaters Wodan (Bild), seine Begleiter, die Raben Hugin und Munin, sowie die Wölfe Freki und Geri. Am Hexentanzplatz versammeln sich die Hexen vor der Feier und fliegen dann gemeinsam zum Blocksberg, dem Brocken, um sich dort mit dem Teufel zu vermählen. Auf dem Brocken tanzen der Sage nach alle Hexen in einem großen Kreis ums Feuer und küssen anschließend dem Teufel den Hintern. Dann lassen Sie sich mit dem Teufel vermählen und empfangen von ihm neue Zauberkräfte.
Zur traditionellen Walpurgisnacht treffen sich zehntausende Gäste – darunter viele Hexen und Teufel um an diesem einmaligen Ort das traditionelle Frühlingsspektakel hochkarätig zu feiern. Dabei lädt die Seilbahnen Thale Erlebniswelt mit einer Fahrt per Seilbahn vom Bodetal hinauf zum Hexentanzplatz ein. Bei der Seilbahn handelt es sich um eine Zweiseilkleinkabinenumlaufbahn mit viersitzigen kuppelbaren Gondeln. Bis zu 67Meter über der Bode erreicht man nach einer Bahnlänge von 720 Meter die Bergstation. 244 Meter über der Talstation bietet sich dann ein phantastischer Ausblick (Bilder 10-14).

Ein besonderes Ziel steht noch auf der Tagesliste. Die Uhrenfabrik in Gernrode. Diese gehört zu den führenden Herstellern von Stand-, Wand- und Kuckucksuhren in Deutschland. Die Gehäuse und Schnitzereien für die Uhren kommen aus Gernrode und Triberg im Schwarzwald, und das Zubehör von ausgesuchten deutschen Firmen. Geprägt von der Liebe zum Naturwerkstoff Holz, hat die Harzer Uhrenfabrik ein Uhrenprogramm entwickelt, das Tradition und persönliches Bedürfnis optimal vereint. (Bilder 15-18)
Die Harzer Uhrenfabrik mit seinen Guinnessbuchrekorden Riesenkuckucksuhr (Bild 19) und Riesenwetterhaus (Bild 20) sowie Schauproduktion, Museumsräumen und Gastronomie ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Am 11. Juli baute die Harzer Uhrenfabrik GmbH aus Gernrode ein Wetterhaus mit 9,80 m Höhe und 5,20 m Breite. Dazu gehören 2 aus Lindenhaus geschnitzte Figuren, ein Barometer, ein Thermometer und ein Wasserrad.